
Anar Abasov
Historiker, MA.
β[β¦] Der Khan nahete sich zu den Gesandten/ reichte ihnen/ wider der Perser manier den Deutschen zu Liebe/ die Hand/ und hieΓ sie Willkommen. [β¦]β (1)
Der deutsche FrΓΌhneuzeithistoriker Heinz Schilling betont zurecht, dass der europΓ€ische Staatenpartikularismus bereits mehrere Jahrzehnte vor den westfΓ€lischen Friedenskongressen angesetzt habe, wobei er βdie Jahrzehnte um 1600 als entscheidende Durchbruchphaseβ betrachte.(2) Aber kann diese Beobachtung nur fΓΌr das europΓ€ische Staatensystem zutreffen? Sicher ist, dass bei der frΓΌhneuzeitlichen Etablierung des Staatensystems die Pflege von AuΓenbeziehungen eine gewichtige Rolle spielte, da sie fΓΌr den Fortbestand der Staaten sowie fΓΌr ihr Miteinander unentbehrlich waren (3). In Anbetracht dessen fokussiert der vorliegende Beitrag auf der Grundlage von vier Fallstudien symbolische Akte und zeremonielle bzw. ritualisierte Handlungen in den diplomatischen Beziehungen zwischen den europΓ€ischen Monarchien wie England, dem Kirchenstaat und Spanien und den kaukasischen Vasallenstaaten des Safawiden- und Osmanenreichs wie dem Khanat Schirwan(4) sowie den beiden georgischen(5) KleinkΓΆnigreichen Kartli-Kachetien und Mingrelien im 16. und 17. Jahrhundert. Das Erkenntnisinteresse gilt dabei der Herausarbeitung des vΓΆlkerrechtlichen Status kaukasischer EntitΓ€ten im frΓΌhneuzeitlichen Staatensystem, da mit der Diplomatie als βritualisierter Kulturkontaktβ(6) mit all seinen Zeremoniellen wie der Audienz die RangansprΓΌche jeweiliger Gesandter entweder bestΓ€tigt oder abgelehnt wurden, was sich zweifellos in den Details zeremonieller Akte niederschlug.
Sowohl die beiden georgischen Herrschaftsgebilde als auch Schirwan gehΓΆrten in der FrΓΌhen Neuzeit abwechselnd zu safawidischen und osmanischen EinflusssphΓ€ren. Ganz eindeutig war die HerrschaftsausΓΌbung der beiden GroΓmΓ€chte im Kaukasus jedoch nicht. Der eingangs zitierte Satz stammt aus der Feder des deutschen Diplomaten Adam Olearius(7), der im Auftrag des Herzogs von Schleswig-Holstein-Gottorf 1635 nach Russland entsandt worden war und auf seinem Weg von Moskowien nach Persien das transkaukasische Schirwan passierte. Der Satz gibt nuancenreich den zeremoniellen Empfang der schleswig-gottorfischen Gesandtschaft seitens des Khan von Schirwan(8) wieder. Der Empfang Adam OleariusΚΌ und seiner Gefolgschaft durch diesen Herrscher β[β¦] in sehr prΓ€chtigem Geleite [β¦]β schon vor den Toren der Khan-Residenz(9) in Schamachy sollte die Gastfreundschaft des βSchirwanschahsβ zum Ausdruck bringen. Bspw. in Frankreich wΓ€re ein derartiges Verhalten des franzΓΆsischen KΓΆnigs β entweder vom Sessel aufstehen und der empfangenen Person entgegenkommen oder weiter auf dem Sessel sitzenbleiben β ganz anders gedeutet worden: Mit dem ersten Fall wΓ€re der Empfang eines auswΓ€rtigen FΓΌrsten zum Ausdruck gekommen, mit dem zweiten der eines Botschafters(10). Interessant ist aber, dass es auch bei der Einreise von Anthony Jenkinson in Schirwan 1562, der die Interessen der englischen KΓΆnigin Elisabeth I. und der Muscovy Company in Russland und Persien reprΓ€sentieren sollte, nicht etwa Beauftragte des safawidischen Schahs Tahmasp I. die fremden Gesandten an der Nordgrenze des persischen Reichs abholten, sondern Leute des damaligen Herrschers von Schirwan Abd-Allah Khan II., der die Gesandten auch als Erster empfing, obwohl A. Jenkinson einen Brief der englischen Monarchin mit sich trug, der in Persien nur an den βKΓΆnig der KΓΆnigeβ Tahmasp I. gerichtet war: β[β¦] to Shaugh Thamas [β¦], most noble and invincible Emperour of Persia, King of Shirvan, Gilan, Grosin [Georgien β A. A.], Corassan, and great Governour of the Indiesβ(11). Eine Γ€hnliche Funktion wie in Russland, dass Beauftragte des Moskowiter GroΓfΓΌrsten aus den umliegenden FΓΌrstentΓΌmern (die sog. Pristawe) die auslΓ€ndischen Gesandten an den jeweiligen Binnengrenzen abfingen, um sie besser bewachen zu kΓΆnnen(12), hatte der Empfang Jenkinsons und spΓ€ter OleariusΚΌ in Schirwan allem Anschein nach nicht, denn so wie die beiden Gesandten an der AuΓengrenze Schirwans von den Leuten des ΓΆrtlichen Statthalters abgeholt wurden, wurden sie an keiner anderen Binnengrenze des Safawidenreichs abgeholt und in keiner anderen Binnenprovinz von ΓΆrtlichen FΓΌrsten empfangen. Sie kamen auf direktem Wege in die safawidische Hauptstadt Gaswin bzw. Isfahan. UnabhΓ€ngig von Zeremoniell dieser diplomatischen Missionen in Persien erhielt bspw. A. Jenkinson auf seinem RΓΌckweg nach England von Abd-Allah Khan II. umfangreiche Handels-privilegien, die ihm der Safawidenschah Tahmasp I. zuvor arg verweigert hatte(13), was das eigenstΓ€ndige Handeln des Statthalters von Schirwan unterstreicht.
Nach einer Definition wurden mit dem Begriff βDiplomatβ β vom griechischen Wort diploma abgeleitet, das βgefaltetes Papierβ oder βgefaltete Dokumenteβ bedeutet β seit jeher Staatsdiener bezeichnet, die in den zwischenstaatlichen Beziehungen fΓΌr internationale VertrΓ€ge und Urkunden Verantwortung trugen.(14) So gesehen war jeder, der vertrauliche Instruktionen und Briefe seines Herrschers mit sich trug, die an einen anderen Herrscher gerichtet waren, ein Diplomat. Doch in der FrΓΌhen Neuzeit waren Diplomatie und Gesandtschaftswesen mit hoher KomplexitΓ€t der Rangordnungen verbunden: Diplomatische Aufgaben wurden von einer Vielzahl von Akteuren wahrgenommen, die unterschiedliche Bezeichnungen wie oratores, procuratores, commisarii, nuntii (etwa in Bezug auf pΓ€pstliche Gesandtschaften), legati und consilarii(15) trugen. SpΓ€ter setzten sich die Titel stΓ€ndiger und auΓerordentlicher Botschafter (ambassadeuer) sowie stΓ€ndiger und auΓerordentlicher Gesandter (envoyΓ©) durch(16). Daneben gab es aber auch die Unterscheidung zwischen ministres publics und honnΓ©tes hommes, was die Verschiedenheit der Rollenvielfalt(17) im Gesandtschaftswesen unterstreicht. WΓ€hrend A. Jenkinson und A. Olearius als offizielle Gesandte ihrer MajestΓ€ten zu den ministres publics gezΓ€hlt werden kΓΆnnen, ermΓΆglichte der Einsatz von honnΓ©tes hommes nach Ansicht Christian Windlers die Kommunikation βunter ,FreundenΚ» [β¦]β. Im Rahmen dieser weiterhin offiziellen aber weitgehend informellen Kommunikation, bei der die entsendenden Herrscher von der direkten Verantwortung fΓΌr die Statements der Gesandten entbunden waren(18), entstanden zahlreiche HandlungsmΓΆglichkeiten, die dann auf das βharte politische TagesgeschΓ€ftβ ΓΌbertragen werden konnten. In dieser Hinsicht sind die TΓ€tigkeiten der MΓΆnche des katholischen Theatiner-Ordens in Georgien interessant, die in den diplomatischen Beziehungen georgischer Gemeinwesen mit den katholisch-europΓ€ischen MΓ€chten ab den 1620ern eine herausragende Rolle spielten. Als Regularkleriker, die an keine monastische Lebensweise gebunden waren, war das Wirken der Theatiner in Georgien von starker AmbiguitΓ€t geprΓ€gt, da die MΓΆnche in zahlreiche politische und wirtschaftliche TΓ€tigkeiten verwickelt waren, was deutlich von den Vorgaben der Congregatio de Propaganda Fide abwich(19).
Im Rahmen des vorliegenden Beitrags sollen insbesondere jene TΓ€tigkeiten der Theatiner in Georgien ins Blickfeld genommen werden, die im diplomatischen Bereich zu verorten und quellentechnisch gut dokumentiert sind(20). In einem seiner ersten Briefe an den kartli-kachetischen KΓΆnig Teimuras I. hatte der Papst Urban VIII. nΓ€mlich nicht nur Stellung zum politischen Anliegen des Georgiers bezogen (letzterer hatte nach der vollstΓ€ndigen Eroberung des ostgeorgischen Kartli-Kachetien durch die persischen Safawiden seinen Gesandten Nikifor Irbach nach Rom und Madrid entsandt, um die Bildung einer gegen die Safawiden und Osmanen gerichteten MilitΓ€rallianz aushandeln zu lassen(21)), sondern βakkreditierteβ darin gleichzeitig die MΓΆnche der ersten Theatiner-Mission(22). Es muss betont werden, dass die spΓ€teren Briefe Urbans VIII. bezΓΌglich der Theatiner-Mission nicht nur an den ostgeorgischen Katholikos Sacharias, sondern auch stets an KΓΆnig Teimuras I. adressiert waren, aber kein einziger dieser Schrei-ben jemals an den safawidischen GroΓkΓΆnig Abbas I. gerichtet war, der zu diesem Zeitpunkt de facto die Lehensherrschaft ΓΌber Kartli-Kachetien ausΓΌbte. Das zeigt, dass die Theatiner-Missionen in Georgien Teil einer grΓΆΓeren, weltlich-politisch motivierten diplomatischen Kontaktaufnahme zu betrachten sind, die aber wegen der angespannten politischen Situation im Kaukasus ambigen Charakter tragen sollten. Bemerkenswert ist, dass der Papst im diplomatischen Schriftverkehr mit Teimuras I. diesen Herrscher als βKΓΆnig von Iberienβ(23) anredete, ihn also als souverΓ€nen Regenten im Sinne der europΓ€ischen βsociΓ©tΓ© des princesβ(24) anerkannte. Der bereits erwΓ€hnte ostgeorgische Gesandte Nikifor Irbach, dessen europΓ€ische Mission 1626 der Georgien-Mission der Theatiner vorausging, wurde in den katholischen LΓ€ndern Europas ΓΌberwiegend als Gesandter eines souverΓ€nen Staates empfangen, wenngleich dafΓΌr viel geschichtstrΓ€chtige Symbolik und diplomatische Legitimation notwendig war: Entsendung Irbachs als MΓΆnch des georgisch-orthodoxen Hl.-Wassili-Ordens (byzantinisch: Basileios), um den europΓ€ischen Herrschern die byzantinische Erbe Georgiens zu verdeutlichen; der mit der byzantinischen Erbe Georgiens verbundene Gabenaustausch zwischen Nikifor Irbach und Philipp IV. in Madrid, welcher sich von den Gabendarbietungen europΓ€ischer Gesandter unterschied; Akkreditierung Nikifor Irbachs nicht nur mit Briefen seines eigenen KΓΆnigs, sondern mit einem Begleitschreiben des orthodoxen Patriarchen von Jerusalem Theophan(25), um den Diplomaten als Gesandten eines christlichen KΓΆnigs zu legitimieren; zusΓ€tzliche Akkreditierung Nikifor Irbachs durch Briefe des Papstes (ΓΌbrigens nachdem ihm der Γbertritt Kartli-Kachetiens in den Katholizismus zugesichert wurde) an den VizekΓΆnig von Neapel, den habsburgischen Kaiser und den KΓΆnig von Polen(26), wo man den georgischen Gesandten mit einer prΓ€chtigen Kutsche empfing, was die Anerkennung seines Ranges als envoyΓ© eines souverΓ€nen KΓΆnigs verdeutlicht. Trotzdem konnten βstΓ€ndische StatusansprΓΌche [in der FrΓΌhen Neuzeit] in einem Gegensatz zu den SouverΓ€nitΓ€tskonzepten der VΓΆlkerrechtstheorieβ stehen. Die dreifache Akkredi-tierung eines Gesandten durch mehrere wichtige Instanzen als zeremonielles Akt gilt in der Forschung frΓΌhneuzeitlicher symbolischer Kommunikation als unterschiedliches MaΓ an sozialer SchΓ€tzung, was die Einbindung der Diplomaten in personale Verflechtungen (z.B. das Patron-Klient-VerhΓ€ltnis) als einen integralen Bestandteil des frΓΌhneuzeitlichen Gesandtschaftswesens erscheinen lΓ€sst(27).
Ausblick: Aufgrund hervorragender Quellenlage kann dieser Beitrag aufzeigen, wie sich drei Vasallenstaaten des Safawiden- und Osmanenreichs, die zwar in der selben Region lagen und aneinander grenzten, aber von Geschichte, Kultur und Religion her grundverschieden waren, in ihren diplomatischen Beziehungen mit etablierten europΓ€ischen MΓ€chten reprΓ€sentieren lieΓen und wie sie durch die ReprΓ€sentation den eigenen SouverΓ€nitΓ€tsanspruch untermauerten. Entsprechend besaΓen diese Beziehungen brisanten Charakter, da durch sie safawidische und osmanische Interessen in Kaukasien z.T. ΓΌbergangen wurden: Trotz der engen Verwandtschaft des βSchirwanschahsβ Abd-Allah Khan II. mit dem safawidischen Schah Tahmasp I. gab es in Schirwan zentrifugal gerichtete Entscheidungen, ganz zu schweigen vom georgischen Befreiungskampf gegen die Regierungen in Istanbul und Isfahan, der mit Aufnahme diplomatischer Kontakte mit christlich-europΓ€ischen MΓ€chten einherging. Gerade durch diese vergleichende Methodik wΓΌrde mein Projekt Neuland betreten, selbst wenn es bereits einige bedeutende βPrΓ€zedenzfΓ€lleβ in der Forschung gibt. Genannt sei Ronald Tobys Werk ΓΌber die Stellung des KΓΆnigreichs Ryukyu in den frΓΌhneuzeitlichen chinesisch-japanischen Beziehungen(28), die Arbeiten aus der DFG-Forschergruppe 530 βSelbstzeugnisse in transkultureller Perspektiveβ(29) oder Christian Windlers Analysen der Beziehungen von europΓ€ischen MΓ€chten mit den osmanischen Vasallen in Nordwestafrika(30) um nur einige zu nennen.
Anmerkungen
Adam Olearius, Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse/ So durch Gelegenheit einer Holsteinischen Legation an den KΓΆnig in Persien geschehen Worinnen Derer Orter vnd LΓ€nder/ durch welche die Reise gangen/ als fΓΌrnemblich RuΓland/ Tartarien vnd Persien/ sampt ihrer Einwohner Natur/ Leben vnd Wesen fleissig beschrieben/ vnd mit vielen KupfferstΓΌcken/ so nach dem Leben gestellet/ gezieret. Schleswig 1647, S. 290.
Heinz Schilling, Konfessionalisierung und Staatsinteressen. Internationale Beziehungen 1559-1660 (Handbuch der Geschichte der Internationalen Beziehungen. Band 2). Paderborn, MΓΌnchen, Wien und ZΓΌrich 2007, S. 385f.
Dieses Primat der AuΓenpolitik ist am besten mit den Worten des berΓΌhmten preuΓischen Historikers Leopold von Ranke zu beschreiben: β[β¦] Das MaΓ der UnabhΓ€ngigkeit gibt einem Staate seine Stellung in der Welt; es legt ihm zugleich die Notwendigkeit auf, alle inneren VerhΓ€tnisse zu dem Zwecke einzurichten, sich zu behaupten. Dies ist sein oberstes Gesetz. [β¦]β, vgl. dazu Leopold von Ranke (Hrsg.), Historisch-politische Zeitschrift (Band 2). Berlin 1833-1836, S. 793.
Das Reich der Schahs von Schirwan mit den bereits im Mittelalter und in der FrΓΌhen Neuzeit bedeutenden HandelsstΓ€dten Schamachy (aserb. ΕamaxΙͺ) und Baku (aserb. BakΙͺ) im sΓΌdΓΆstlichen Transkaukasien auf dem Gebiet der heutigen Republik Aserbaidschan konnte seit dem frΓΌhen Mittelalter bis 1538 eine relative EigenstΓ€ndigkeit bewahren und wurde z.B. im 15. Jhd. in den Relationi von venezianischen Gesandten erwΓ€hnt, siehe dazu: Lord Stanley of Alderley (Hrsg.), Ambrogio Contarini/ Giosafat Barbaro, Travels to Tana and Persia. A narrative of Italian travels in Persia, in the 15th and 16th centuries. London 1873, S. 86. β Uneindeutig ist das Wissen ΓΌber Schirwans Status als Gemeinwesen im βStaatsverbandβ des Safawidenreichs in den deutschsprachigen Quellen des 18. Jhd.: Obwohl Adam OleariusΚΌ Persien-Bericht mit der darin enthaltenen Beschreibung des zeremoniellen Empfangs und der Audienz beim Khan von Schirwan (wie Anm. 1) weitgehende Bekanntheit im deutschsprachigen Mitteleuropa erlangt haben mΓΌsste, ist von Schirwan in der 1742er Ausgabe des βZedlersβ als einfache Provinz mit einem βBeglirbeg, oder Statthalterβ an der Spitze die Rede, der aber βeinen prΓ€chtigen Hof [fΓΌhrt]β, vgl. Johann Heinrich Zedler, Grosses vollstΓ€ndiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und KΓΌnste, Welche bishero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden. Leipzig und Halle 1742, S. 517.
Die heutige sΓΌdkaukasische Republik Georgien, die 2014 das Assoziierungsabkommen mit der EU schloss, ist eine der Wiegen des Christentums. Die ΓΌberwiegende Mehrheit der Georgier gehΓΆrt der georgisch-orthodoxen Kirche an, der bei der Nationsbildung Georgiens eine immense Bedeutung zukam, vgl. dazu Tamar Grdselidse/ Martin George/ Lukas Visher (Hrsg.), Witness Through Troubled Times. A History of the Orthodox Church of Georgia, 1811 to the Present. London 2006, S. 23ff. β Grundlegend zu den Aufteilungen des heutigen georgischen Staatsgebiets in eine westliche osmanische (mit dem FΓΌrstentum Mingrelien) und eine ΓΆstliche safawidische (KΓΆnigreich Kartli-Kachetien) Einflussbereiche in der FrΓΌhen Neuzeit siehe: Giwi Schordania/ Surab Gamesardaschwili (Hrsg.), Rimsko-katolitscheskaja missija i Grusija. Is istorii vsaimootnoschenij papstwa i missionerow s kartlijsko-kakhetinskom zarstwom i Krimskim Khanstwom. Gorijskie missii: konez XVI i 20-30-e gody XVII stoletiya. Tbilissi 1994, S. 8-571. β In der βZedlerβ-Ausgabe von 1733 wird das ostgeorgische Kachetien als βein wΓΌstes KΓΆnigreich in Georgienβ erwΓ€hnt, welches ein βPersischer Vasallβ sei, vgl. Johann Heinrich Zedler, Grosses vollstΓ€ndiges Universal-Lexicon (wie Anm. 4), 1733, S. 34.
Christine Vogel/ Peter Burschel (Hrsg.): Die Audienz. Ritualisierter Kulturkontakt in der FrΓΌhen Neuzeit. KΓΆln, Weimar und Wien 2014, S. 7-8.
Wie Anm. 1.
Der Herrscher Schirwans wird in Adam OleariusΚΌ Bericht nirgends namentlich erwΓ€hnt, es handelte sich bei seiner Person wahrscheinlich um Schahwerdi Bej, vgl. dazu Sabil Bairamly, AsΓ€rbaidschan SΓ€fΓ€wi dΓΆwlΓ€tinin guruluschu wΓ€ idarΓ€ olunmasynda TΓΌrk Gysylbasch Γ€yanlarynyn rolu. Baku 2015, S. 240.
Adam Olearius, Offt begehrte Beschreibung (wie Anm. 1), S. 290.
Lucien BΓ©ly, Das Wissen ΓΌber das diplomatische Zeremoniell in der FrΓΌhen Neuzeit, in: Barbara Stollberg-Rilinger/ Christina Brauner/ Tim Neu (Hrsg.): Alles nur symbolisch? Bilanz und Perspektiven der Erforschung symbolischer Kommunikation. KΓΆln, Weimar und Wien 2013, S. 151.
Richard Hakluyt (Hrsg.), The Principal Navigations, Voyages, Traffiques and Discoveries of the English Nation (Band 3). London 1598, Erstdruck 1903, Digitaldruck in Cambridge 2014, S. 212-214.
Claudia Garnier, βWelcher massen die Potschafften emphangen und gehalten werdenβ. Diplomatisches Zeremoniell und Ritualpraxis am Moskauer Hof aus der Perspektive westlicher Gesandter im 16. und frΓΌhen 17. Jahrhundert, in: Christine Vogel/ Peter Burschel (Hrsg.): Die Audienz (wie Anm. 6), S. 62-63.
Charles Henry Coote/ Edward Delmar Morgan (Hrsg.), Early Voyages and Travels to Russia and Persia by Anthony Jenkinson and other Englishmen (Band 1). New York 1886, S. 157-158.
Die Rechtswissenschaftlerin Kirstin Karalus fΓΌhrt die erste nachgewiesene Verwendung des Begriffs βDiplomatieβ auf das Werk βCodex Juris Gentium Diplomaticusβ (1693) von Gottfried Wilhelm Leibniz zurΓΌck, vgl. Kirstin Karalus, Die diplomatische Vertretung der EuropΓ€ischen Union. TΓΌbingen 2009, S. 10.
Tetiana Grygorieva, Zur Selbstdarstellung polnisch-litauischer Botschafter im frΓΌhneuzeitlichen Istanbul, in: Christine Vogel/ Peter Burschel (Hrsg.): Die Audienz (wie Anm. 6), S. 81.
Lucien BΓ©ly, Das Wissen ΓΌber das diplomatische Zeremoniell (wie Anm. 10), S. 150.
Christian Windler, Symbolische Kommunikation und diplomatische Praxis in der FrΓΌhen Neuzeit. ErtrΓ€ge neuer Forschungen, in: Barbara Stollberg-Rilinger/ Christina Brauner/ Tim Neu (Hrsg.): Alles nur symbolisch? (wie Anm. 10), S. 175.
Ebd., S. 176.
Zur GrΓΌndungsgeschichte und Zielen der Kongregation der βheiligen Propagandaβ grundsΓ€tzlich: Joseph Metzler
(Hrsg.), Sacrae Congregationis de Propaganda Fide memoria rerum. 350 anni a servizio delle missioni. 1622-1972.
Band 1: 1622-1700). Herder, Rom 1971, S. 79-238; ferner Claudia von Collani, Allen Alles werden β Katholische
Missionarsausbildung in der FrΓΌhen Neuzeit, in: Reller, Jobst (Hrsg.): Ausbildung fΓΌr Mission. Das Missionsseminar
Hermannsburg von 1849 bis 2012. Berlin 2015, S. 9-43.
Trotz der missionarischen Erfolge katholischer Orden und einvernehmlicher Beziehungen mit georgischen Herrschern sah die rΓΆmische Kurie davon ab, in Georgien eine offizielle Nuntiatur einzurichten β es waren fast immer die Missionare des Theatiner-Ordens, die nicht nur geistlich-religiΓΆsen Aufgaben nachgingen, sondern auch sehr genaue ethnografische Berichte bspw. ΓΌber das diplomatische Zeremoniell (insbesondere in Bezug auf den unterschiedlichen Empfang osmanischer und westlicher Gesandter durch den mingrelischen Herrscher Lewan II. Dadiani) lieferten, also z.T. Aufgaben eines Botschafters oder AttachΓ©s ΓΌbernahmen, siehe dazu: Archangelo Lamberti, Relatione della Colchide hoggi detta Mengrellia nella quale si tratta dellβorigine, costumi e cose naturali de quei paesi. Neapel 1654.
Grundlegend zu dieser Mission Nikifor Irbachs: Gultschina Akopaschwili, Der georgische Diplomat Nikolos Tscholokaschwili β Nikifor Irbach (auf Georgisch). Tbilisi 1977; Giwi Schordania/ Surab Gamesardaschwili (Hrsg.), Rimsko-katolitscheskaja missija (wie Anm. 5), S. 39-265, 401-419.
Archivio della SCPF, SOGG, vol. 181. S. 165-166 (lat.), zit. von Giwi Schordania/ Surab Gamesardaschwili (Hrsg.), Rimsko-katolitscheskaja missija i Grusija (wie Anm. 5), S. 422.
βPotentissimo Regi Taimaras Kan Regi Iberiae.β Archivio Segreto Vaticano. Urbanus VIII. Eristolae ad Princip., 1630-31. vol. 45, S. 160-161, zit. von Giwi Schordania/ Surab Gamesardaschwili (Hrsg.), Rimsko-katolitscheskaja missija i Grusija (wie Anm. 5), S. 660.
Heinz Schilling, Symbolische Kommunikation und Realpolitik der Macht. Kommentar zur Sektion βSymbolische Kommunikation und diplomatische Praxis in der FrΓΌhen Neuzeitβ, in: Barbara Stollberg-Rilinger/ Christina Brauner/ Tim Neu (Hrsg.): Alles nur symbolisch? (wie Anm. 10), S. 191.
Dschuanscher Watejschwili, Po sledam Nikifora Irbacha (O grusinskom posolstwe 1627-1628 godow w Ispaniju). Mitteilungen der georgischen Akademie der Wissenschaften. Serie der Geschichte, ArchΓ€ologie, Ethnografie und Kunstgeschichte, Nr. 2. Tbilisi 1991, S. 74-75.
G. Schordania/ S. Gamesardaschwili (Hrsg.), Rimsko-katolitscheskaja missija i Grusija (wie Anm. 5), S. 636ff.
Vgl. dazu Christian Windler, Symbolische Kommunikation (wie Anm. 17), S. 182.
Ronald Toby, State and Diplomacy in Early Modern Japan: Asia in the Development of the Tokugawa Bakufu. Princeton u.a. 1984.
Vgl. dazu die folgenden Arbeiten aus dem Sammelband von Christine Vogel und Peter Burschel (Hrsg.): Michal Wasiucionek, Die Simulation von SouverΓ€nitΓ€t in der frΓΌhneuzeitlichen Diplomatie: Die moldauische Gesandtschaft am polnischen KΓΆnigshof im Jahr 1644; Felix Konrad, Der divΓ‘n des VizekΓΆnigs von Γgypten als transkultureller Begegnungs-raum: Audienzen und EmpfΓ€nge bei Mehmed ΚΏAli PaΕa und ΚΏAbbas PaΕa (1820-1850), in: Die Audienz, 2014 (wie Anm. 6), S. 101-124, 307-336.
Christian Windler, La diplomatie comme expΓ©rience de lΛAutre. Consuls franΓ§ais au Maghreb (1700-1840), Genf 2002.
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